21. Juli 2021

Herzensangelegenheit: Wie ihr eure Schützlinge richtig sichert!

Es klingt nach einer Horrorgeschichte: ihr seht ihn, verliebt euch und adoptiert ihn, euren TRAUMHUND. Ihr kauft ihm ein hübsches Geschirr, eine super praktische, lange Flexileine, damit er auch viel Auslauf bekommt. Die Leine fällt euch aus Versehen aus der Hand, der Hund erschrickt vor dem Plastikgehäuse, läuft weg und wird im schlimmsten Fall überfahren.

Kroatischer Schäferhund an der Leine

Leider sind solche Geschichten nicht frei erfunden. Sie passieren vermutlich täglich in Deutschland, auch wenn viele Hunde dann doch noch irgendwie eingefangen und gesichert werden können. So passierte dies leider vor ein paar Tagen mit unserem Schützling Fredi – ein kleiner Welpe, 5 Monate alt, gerade mal eine Woche in Deutschland. Fredi wurde „Opfer“ einer falschen Sicherung und vor allem Opfer der Flexileine. Er wollte diesem gruseligen, lauten Plastikgehäuse der Flexileine, die auf den Boden fiel, entfliehen und rannte einfach davon. Er hatte Panik und war 3 Tage lang weg. In einer Welt, die er nicht kennt.
Wir klären die Adoptanten wirklich intensiv über eine doppelte Sicherung der Hunde auf und doch kommt es vor, dass Hunde weglaufen und im schlimmsten Fall sogar überfahren werden (wie unsere Angsthündin Lakka letztes Jahr). So etwas macht uns fassungslos und unheimlich traurig.

Denkt daran:

  •  Die Hunde kennen vermutlich nicht viel und erschrecken schon vor Kleinigkeiten.
  • Es braucht viel Zeit, bis eine gute Bindung zwischen Mensch und Tier entsteht und ein Ableinen möglich ist.
  • Auch Hunde, die vermeintlich nicht ängstlich sind (Fredi ist KEIN Angsthund), MÜSSEN vorerst gut gesichert werden.
  • Die Hunde hatten vermutlich NIE ein Zuhause und kennen das Leben mit einem Menschen noch nicht.

So sichert ihr eure Hunde:

  • Die ersten Wochen NUR mit Sicherheitsgeschirr (Hunde können aus einfachen Geschirren ausbüchsen) + Halsband und Doppelleine (SIEHE BILD)
  • Vorerst nicht Ableinen, bis eine gute Bindung entstanden und der Hund abrufbar und in neuen Situationen nicht mehr schreckhaft oder ängstlich ist.
  • Auch kein Ableinen im Garten (Hunde können über die höchsten Zäune springen)
  • KEINE FLEXILEINEN!!! (Diese lösen erst recht Panik aus, wenn sie runterfallen.)
  • Türen und Fenster schließen, wenn sich der Hund frei im Haus bewegt

Wir möchten uns bei folgenden Menschen bedanken, die alles dafür getan haben, dass der kleine Fredi gefunden und in Sicherheit gebracht werden konnte:

  • Konstanze Diehl
  • Melanie Gomes
  • Bernd Quambusch mit Suchhündin Pepper
  • Finderwille e.V. Stützpunkt Frankfurt
  • Ramona, Gabi, Anke, Janina, Jenny von TierSchutzEngel RheinMain
  • Tiersicherung Frankfurt – RheinMain – Hessen
  • Margott und Silke Hofmann

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