FAQ

Wenn Sie sich für einen unserer Hunde begeistern konnten, dann kontaktieren Sie bitte den bei dem Tier entsprechend angegebenen Vermittler oder schreiben uns eine E-Mail an info@fellkinder-in-not.de.

Gerne können Sie uns direkt eine ausgefüllte Selbstauskunft mitschicken. Diese finden Sie unter hier auf dieser Seite im Downloadbereich.

Nach entsprechenden Vorgesprächen und einer positiven Vorkontrolle bei Ihnen zu Hause, kann der Hund dann selbstverständlich auf seiner Pflegestelle besucht und kennen gelernt werden, soweit er sich bereits in Deutschland befindet. Sollte sich der Hund noch in einer der Shelter in Kroatien befinden ist ein vorheriges Kennenlernen leider nicht möglich, aber wir geben Ihnen alle uns zur Verfügung stehenden Informationen zu dem Hund.

Sollten Sie Interesse haben uns als Pflegestelle zu unterstützen, senden Sie uns doch bitte die ausgefüllte Selbstauskunft für Dauerpflegestellen. Diese finden Sie unter hier auf der Seite im Download-Bereich.

Wir setzen uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung um den weiteren Ablauf mit Ihnen zu besprechen.

Warum, wieso, weshalb?

Schutzgebühren dienen dem Schutz der Tiere, wie es der Name schon vermuten lässt. Leider ist es oft so, dass Tiere nur dann etwas Wert sind, wenn sie etwas kosten. Der ein oder andere überlegt dann vielleicht auch vorher nochmal, ob er dieses Tier wirklich möchte und sich dieses auch finanziell leisten kann. Bitte denken Sie auch an laufende Kosten wie Haftpflichtversicherung, Steuer, Futter und evtl. auftretende Krankheiten des Tieres. Wer Tiere verschenkt geht einige Risiken ein. (z.B. Weiterverkauf um Gewinn zu erzielen, Zucht um Geld zu verdienen, kein Tierarztbesuch bei Krankheit- kostet ja mehr als die Anschaffung mit 0 Euro, Katzen werden oft missbraucht um Hunde scharf zu machen-kostet ja nix, bei Abgabe mit Zubehör kann man das Tier entsorgen und das Zubehör veräußern, grausame Quälerei an Tieren die ich nicht weiter aufführen möchte usw.)

Ein Tier welches nichts gekostet hat, wird auch schneller wieder „abgeschafft“. DAS GAB ES ALLES SCHON und GIBT ES IMMER NOCH!!!

Die Schutzgebühren sind nach dem Sozialprinzip (ähnlich wie bei uns die Krankenversicherungen) ausgerichtet. Der junge und gesunde Hund hilft die Kosten für alte und kranke Hunde zu decken. Da dies trotz allem nicht reicht (denn die Mehrzahl sind keine gesunden und süßen Welpen), sind die meisten Vereine auf Spenden angewiesen um die Kosten der Tiere tragen zu können.

Die Höhe der Schutzgebühr richtet sich bei uns nicht nach Rasse oder Aussehen, sondern nach den gegebenen Impfungen und ob das Tier bereits kastriert wurde. Tiere mit Handicap oder alte Tiere werden nicht für weniger abgegeben, weil sie nicht 100%ig in Ordnung sind und weniger Wert sind, sondern weil sie evtl. eher Kosten für Tierarzt mit sich bringen, als junge und gesunde Tiere. Hier ist auch anzumerken, dass ein Tier welches extrem hohe Tierarztkosten hatte, deshalb auch keine höhere Schutzgebühr hat, als ein Tier welches nur die regulären Tierarztrechnungen mit sich brachte (z.B. impfen, Kastration, Parasitenbehandlung).

Hinzu kommen ständig anfallende Kosten für die Vereine/Tierheime wie z.B. Pensionskosten, Trainerkosten, Materialkosten, Post, Versicherungen und vieles, vieles mehr.

Oft genug hört man, man solle froh sein, wenn man die Tiere überhaupt los bekommt. Es geht aber nicht um das schnelle „los bekommen“, sondern darum, dass man einen passenden Platz für das jeweilige Tier findet. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld, denn auch in dieser Phase müssen die Tiere tierärztlich versorgt, versichert, gepflegt und gefüttert werden.

WICHTIG: Zu den Schutzgebühren sollte es auch einen Schutzvertrag geben, in dem auf das Tierschutzgesetz aufmerksam gemacht wird. Schlechte Haltung sowie Zucht sollten darin untersagt werden. Eine Vorkontrolle des Platzes sollte ebenfalls durchgeführt werden!

Abschließend sei gesagt, dass man trotz all dieser Sicherheitsmaßnahmen den Menschen nur vor und nicht hinter den Kopf schauen kann. ABER: Man kann somit das Risiko, dass ein Tier in falsche Hände kommt, um ein Vielfaches minimieren!

Tipps zum Umgang mit Hunden

Hunde lernen, indem sie fast gleichzeitig (innerhalb einer Sekunde!) auftretende Ereignisse miteinander verknüpfen. Dabei verknüpfen sie sämtliche Sinnes-Eindrücke in der Situation mit: was sie hören, sehen, spüren, riechen,… und auch, wie sie sich in diesem Moment gerade fühlen. Darum ist es wichtig, dass sie eine positive Lernatmosphäre erleben und neu Erlerntes generalisieren können, d.h., herausfiltern dürfen, dass zum Beispiel ein Sicht- oder Hörsignal immer gleich bleibt (und somit relevant ist) und alle anderen Eindrücke sich immer wieder verändern. Das heißt, es braucht einige tausend (!) Wiederholungen an verschiedenen Orten mit verschiedenen Ablenkungsgraden, bis Gelerntes gut sitzt.

Durch Verknüpfung lernen Hunde auch, dass eine bestimmte Reaktion ihres Menschen auf ein gezeigtes Verhalten folgt. Entweder gibt es eine angenehme Reaktion (Belohnung) auf ein erwünschtes Verhalten oder eine unangenehme Reaktion auf ein unerwünschtes Verhalten (Strafe). Auch keine Reaktion unsererseits kann beim Hund bewirken, dass er das gezeigte Verhalten als nicht lohnenswert einstuft und zukünftig nicht mehr zeigt. Wir können also beeinflussen, ob der Hund ein Verhalten als erfolgversprechend oder erfolglos einstuft. Wie ganz oben erwähnt, haben wir weniger als eine Sekunde Zeit für unsere Reaktion, damit unser Hund die Reaktion noch auf sein Verhalten bezieht.

Hunde leben in einer Wert und Moral freien Welt. Der Hund muss deshalb die Chance erhalten, zu lernen, welche Verhaltensweisen von uns erwünscht sind und welche nicht. Allzu oft gehen wir davon aus, dass unser Hund ja genau wisse, dass ein Verhalten unerwünscht sei. Dabei vergessen wir, dass der Hund auch solche Lernsequenzen wie oben beschrieben generalisieren muss.

Hunde haben Motivationen, die sich mit unseren nicht immer decken. Wir sollten die Motivation des Hundes auf ein lohnenswertes Verhalten umzulenken, anstatt ihn ständig für Verhaltensweisen zu bestrafen, die für Hunde erstrebenswert sind, uns aber stören. Einerseits bleibt die Motivation des Hundes bestehen (er will zum anderen Hund, ein Reh jagen, etwas vom Boden fressen,…), andererseits ist aufhören und ruhig sein allein in der Aufregung oft keine Alternative. Besser, der Hund hat ein lohnenswertes Verhalten lernen dürfen (Sitz, Blickkontakt, auf seinen Platz gehen,…), das er in diesem Moment zeigen kann. Dieses Alternativverhalten wird ja erfahrungsgemäß belohnt und kann nicht gleichzeitig mit dem unerwünschten Verhalten gezeigt werden (an der Leine zerren, Besuch
verbellen ,…).

Strafe verursacht immer Stress. Die beim Lernen mit verknüpften Emotionen werden im Gedächtnis abgespeichert und beeinflussen zukünftiges Lernen. Starker Stress verunmöglicht das Lernen sogar komplett. Der Hund ist nach einer Strafe durch den Stress hormonell in einem erhöhten Aktivitätslevel, was die Reizschwelle heruntersetzt und den Hund schneller auf alle Reize reagieren lässt. Er ist nervöser und zeigt evt. noch mehr unerwünschtes Verhalten: ein echter Teufelskreis. Zudem stört die Erziehung mit Strafen das Vertrauen und die Bindung zum Hundehalter nachhaltig. Der Hund lernt aus Angst vor Strafe lieber gar nichts mehr zu tun, um der Strafe zu entgehen (Meideverhalten). Unser Verhältnis zum Hund ist von Stress, Schmerz und Angst geprägt statt von Freude und Vertrauen. Nur weil in der menschlichen Gesellschaft der Umgang geprägt ist von Verboten, Strafen und Gesetzen, heißt das ja nicht, dass dies generell der richtige Umgang ist. Und weil etwas zu funktionieren scheint, legitimiert dies die Methode noch lange nicht, vor allem dann, wenn es andere, nettere Methoden gibt.

Damit Strafe lernbiologisch korrekt angewandt werden kann, müssen folgende Bedingungen eingehalten werden:

  1. Die Strafe muss so stark sein, dass das Verhalten auf der Stelle unterbrochen wird, aber nicht so stark, dass der Hund zusammenfällt.
  2. Die Strafe muss sofort (innerhalb einer Sekunde) erfolgen, dass sie mit dem unerwünschten Verhalten verknüpft wird.
  3. Die Strafe muss mit dem unerwünschten Verhalten verknüpft werden (nicht mit dem Halter, dem anderen Hund oder einem anderen anwesenden Reiz).
  4. Das unerwünschte Verhalten muss jedes Mal bestraft werden. Es ist faktisch unmöglich, auch nur einen der oben angesprochenen Punkte garantiert immer richtig zu befolgen!

Gerade der Leinenruck hat seine Tücken. Als Strafe fürs Leinenzerren eingesetzt, bewirkt er kurzfristig, dass der Hund aufhört zu zerren (scheinbar schneller zumindest, als wenn man mit positiven Methoden lernbiologisch korrekt dem Hund lehrt, dass schönes Leinenlaufen sich lohnt). Leinenruck hat aber folgende Nebenwirkungen, vor allem, wenn er (wie in den meisten Fällen) nicht korrekt angewandt wird (siehe oben, Bedingungen für Strafe):

  • Schmerz: Blutbahnen zum Hirn, Luftröhre, Kehlkopf, Schilddrüse und Bandscheiben können verletzt oder beeinträchtigt werden.
  • Angst: große Gefahr der Verknüpfung mit dem Besitzer, anderen Hunden,…
  • Atemnot: Versuch, dem Strafreiz zu entfliehen (und somit noch mehr zu ziehen)
  • Angst wird durch Strafe bestärkt (noch stärkere Leinenaggression)
  • Folter: der Mensch befriedigt seine sadistische Ader
  • Erlernte Hilflosigkeit: lieber nichts mehr machen als etwas, das eh bestraft wird
  • Stress: erhöhtes Stresslevel lässt Reaktionsschwelle für Aggression sinken (bei Mensch und Hund)
  • Stress: verursacht eine erhöhte Erregungslage und blockiert das Lernen
  • Falscher Moment: kurz vor dem Leinenruck wird die Leine kurz locker gelassen (erwünschtes
    Verhalten!), um Schwung zu holen für den Ruck.

Mit freundlicher Genehmigung von:

Sibylle Aschwanden
Verhaltensbiologin und Hundetrainerin Certodog

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